Wikibu – gute Idee mit einigen Tücken

Fast jeder kennt es, das Wikipedia-Dilemma. Nirgendwo findet man mehr Informationen auf einmal. Doch kann man den Artikeln überhaupt trauen? Schließlich darf fast jeder an den Texten und Biografien mitschreiben. Damit ist nicht immer gesichert, dass in dem Online-Lexikon auch die Wahrheit steht.

Wie soll man wissen, ob ein Wikipedia-Artikel vertrauenswürdig ist?

Eine Antwort auf diese Fragen möchte „Wikibu“ liefern. Das Programm wendet sich an alle, die verunsichert sind, wenn es um das Online-Lexikon geht.

Das Prinzip von Wikibu ist einfach: es überprüft kostenlos den Wahrheitsgehalt von Wikipedia-Artikeln anhand von verschiedenen Kriterien wie der Anzahl der Besucher/innen, Autoren und Verweise sowie der angegebenen Quellen.
Am Ende erhält der gesuchte Artikel eine Punktzahl zwischen 1 und 10. Je höher die Punktzahl, desto vertrauenswürdiger der Artikel.

Zusätzlich werden Nutzer/innen auf häufige Änderungen hingewiesen und dazu angehalten, die Bewertung nochmals zu überprüfen, wenn auch zwischen den Autoren selbst eine Diskussion über den Inhalt besteht.

Wie Wikibu selbst schreibt, wird die Bewertung statistisch durchgeführt: Faktoren, die diese Statistik verzerren, werden daher nicht miteinkalkuliert. Das birgt die Gefahr, dass die Bewertungen schlussendlich verfälscht werden.

Beispiel Besucherzahlen: Artikel zu unbekannten oder unbeliebten Themen bekommen hier automatisch eine schlechtere Wertung. Das muss aber nicht zwingend etwas über ihren Wahrheitsgehalt aussagen.

Gleiches trifft auch auf die Verweise oder die Anzahl der Autoren zu: Vier Augen sehen zwar mehr als zwei, doch zu viele Köche können den Brei auch verderben. Man kann im Endeffekt nie wissen, ob ein Autor vielleicht mehr zu dem Thema weiß als zehn andere, weil es sich um sein Fachgebiet handelt. So kann man auch über die Autorenzahl nicht schlüssig auf eine besondere Vertrauenswürdigkeit schließen.

Das bietet die Möglichkeit zur Manipulation: um den Vertrauensgehalt von Artikeln zu vergrößern, könnten sich mehrere Autoren einfach zusammentun und den Artikel immer wieder um minimale Einschübe ergänzen ohne jedoch dessen Wahrheitsgehalt irgendwie zu steigern.

Auch Quellen und Verweise müssen nicht immer etwas über die Vertrauenswürdigkeit eines Artikels aussagen: zu manchen Themen existieren kaum Quellen, dafür können die wenigen vorhandenen Dokumente sehr aussagekräftig sein. Umgekehrt kann es auch vorkommen, dass trotz guter Quellenanlage falsche Informationen im Online-Lexikon landen.

Entbrennt innerhalb der Wikipedia-Community eine Debatte um bestimmte Inhalte, kann Wikibu den Wahrheitsgehalt ebenfalls nicht mehr schlüssig bewerten.

Die Folge ist, dass vor allem Minderheiten und Frauen durch den bisherigen Suchmechanismus benachteiligt werden. Es gibt weniger Autor/innen, die über weibliche Persönlichkeiten Artikel verfassen und oft auch weniger Quellen und mehr kontroverse Diskussionen, sodass die Glaubwürdigkeit dieser Artikelgruppen auf Wikibu oft besonders gering ausfällt.

Gut gemeint ist die Wikibu-Idee auf jeden Fall, aber eben auch noch sehr verbesserungswürdig.

Lea Horn, Göppingen

 

Frauenbiografien in der ADB

Durch die Kooperation und das Netzwerken mit anderen Wikipedianern kommt es doch immer wieder zu neuen Ideen. Giftzwerg 88 hat auf seiner Website eine Liste von Frauen  (und Männer-)biografien gesammelt, die noch nicht in Wikipedia sind. Dafür hat er in Wikisource Biografien aus der ADB (Allgemeine Deutsche Biografie) gesammelt. Da die Biografien in der ADB stehen, sind sie relevant. Diese Biografien kann man sich nun vornehmen und Wiki-Artikel daraus machen. Sie müssen natürlich in unser heutiges Deutsch übertragen werden, wikifiziert werden…Und insbesondere muss man mal schauen, ob es auch aktuellere Forschung zu den Personen gibt. Aber es ist eine wirklich schöne Vorarbeit, bei der es Spaß macht, sich rein zu arbeiten.
Vielleicht hat ja die ein oder andere von euch Lust da mitzumachen?

Ich hab jetzt schon drei Frauen mit einem Wiki-Artikel beehrt und arbeite an meiner vierten.

 

WP:Kurier

Ich habe eine Seite entdeckt, auf der über die Community der Wikimedia geschrieben wird. Eine Art Zeitung für alles, was so in Wikipedia passiert: WP:Kurier
Nun ist gestern Abend die Vorsitzende der Wikimedia Foundation Lila Tretikov zurückgetreten. Es ging um die Meldungen, dass Wikipedia angeblich eine Suchmaschine aufbaut. Und wenige Minuten später stand diese Meldung bereits in WP:Kurier.
Auf der Diskussionsseite lief die ganze Nacht eine Diskussion darüber, die allerdings nicht nur sachlich war.
Auf dieser Seite kann jedermann/frau einen Artikel schreiben.
Auf jeden Fall ist es interessant, so ab und zu da mal rein zu schauen.

News aus der Stuttgarter Zeitung in Wikipedia

Letzten Freitag gab es eine von der Landeszentrale für politische Bildung organisierte Führung durch die Stuttgarter Zeitung mit einer anschließenden Präsentation, wie Neuigkeiten aus der Stuttgarter Zeitung in Wikipedia eingepflegt werden können.
Wikipedia ist zwar nicht unbedingt ein News-Portal, aber natürlich sollten aktuelle Neuigkeiten Eingang finden in Wikipedia. Am einleuchtendsten ist das, wenn jemand gestorben ist, so wie jetzt Umberto Eco. Da muss natürlich sofort das Todesdatum in Wikipedia rein.
Aber es gibt noch viele andere Sachen, die möglichst aktuell auch in Wikipedia erscheinen sollten: z.B. Preise wie jetzt die von der Berlinale. Oder auch manche Meinungsäußerung von Politikern gehören in Wikipedia, wenn man davon ausgeht, dass dies nun eine wichtige neue Meinung ist.
Es ist sehr interessant, wenn man morgens unter dem Aspekt die Zeitung durchschaut: was könnte ich von den Neuigkeiten nun in Wikipedia einpflegen?
Wichtig ist eben, dass man alles man in Wikipedia reinschreibt, auch belegt. Und wenn man die Stuttgarter Zeitung nimmt, hat man auch eine seriöse Quelle. Und wenn man die URL vom Online-Angebot nimmt, dann geht das auch sehr schnell. Insbesondere, wenn man den Visual Editor nutzt.

Treffen der WikipedianerInnen in Stuttgart

Jeden zweiten Freitag im Monat treffen sich die Wikipedianer – und nun auch die Wikipedianerinnen – in Stuttgart. Ich versuche, möglichst jeden Termin wahrzunehmen, denn jeder Termin bringt mich weiter in der Arbeit in Wikipedia.
Mittlerweile gibt es bei diesen Treffen zu Beginn eine Einführung für Neulinge. Hier sind absolute Neulinge genauso willkommen wie WikipedianerInnen, die erst wenige Erfahrungen gesammelt haben. Dabei sind allerdings auch viele sehr erfahrene Wikipedianer, die bereit sind zu helfen. Es gibt wirklich sehr viele Tipps und Hinweise.

Das Format ist noch im Wandel. Es soll in Zukunft – wenn nötig – zwei Räume geben. In dem einen erhalten die Neulinge eine Einführung, im anderen Raum tauschen sich die Experten aus. Wobei es da durchaus zu überschneidungen kommen kann/soll.

Also eigentlich sind diese Treffen wirklich für alle interessant.

Näheres findet ihr hier.

Die Arbeit als Sichterin

Seit einiger Zeit bin ich nun auch Sichterin und lerne die Arbeit einer Sichterin kennen.
Als Sichterin darf ich alle Änderungen, die nicht automatisch gesichtet werden, sichten, sodass sie dann öffentlich werden. Beiträge von BenutzerInnen, die erst kurz bei Wikipedia sind oder die nicht angemeldet sind, müssen gesichtet werden. Und das sind unheimlich viele. Bei dieser Sichtung geht es nicht unbedingt darum zu  überprüfen, ob tatsächlich alles stimmt. Das würde oft zu viel Aufwand sein. Sondern es geht darum zu klären, ob diese Änderung sinnvoll erscheint.
Ich habe zunächst unter Letzte Änderungen versucht zu sichten. Da erlebt man manche Überraschung. Da gibt es doch auch einiges an „Vandalismus“. Da wird auch schon mal Quatsch rein geschrieben. Das kann man dann sofort wieder rausschmeißen. Aber die allermeisten Sachen erscheinen doch sehr seriös. Sie wollen die Artikel verbessern und man kann relativ schnell auf den Button „Sichten“ drücken, sodass diese Veränderungen sichtbar sind. Das Schwierige war hierbei, dass ich oft Fachbereiche beurteilen musste, in denen ich mich nicht auskenne.
Nun habe ich eine Seite entdeckt, auf der ich die ungesichteten Änderungen nach Kategorien sortieren kann. So kann ich mich auf meine Fachgebiete konzentrieren. Da hab ich nun zum Beispiel die Kategorie „Frauengeschichte“ eingegeben und habe viele interessante Artikel gefunden, die – oft in Kleinigkeiten – verändert wurden und die teilweise schon seit Wochen auf Sichtung warten.
Wer so sichten möchte, kann mal hier nachschauen.

 

Führung Landesmuseum

Gestern war ich auf der Führung durch das Landesmuseum im Alten Schloss in Stuttgart. Sie hatten WikepedianerInnen zu dieser Führung eingeladen. Es sind 19 Leute gekommen. Und es war wirklich ein Erlebnis.  Zum einen die Sammlung, die dort seit 3 Jahren neu gestaltet ist. Wir haben diese Sammlung mit sehr viel Enthusiasmus erklärt bekommen. Ich werde sicherlich nochmals dort hingehen und mir alles in Ruhe anschauen. Was aber insbesondere spannend war, das war die Tatsache, dass das Museum Kontakt zu den WikipedianerInnen sucht. Sie waren mit 5 Frauen vertreten, die teilweise für die Sammlungen zuständig waren, teilweise auch für Werbung des Museums. Das Museum sucht Menschen, die über ihre Sammlung schreiben, die Fotos machen und in Wikipedia einstellen. Sie erlauben Fotos von allen Exponaten ihrer eigenen Sammlung (nicht die Sonderausstellungen). Das fand ich ausgesprochen interessant. Also wen gerade die alte Geschichte Württembergs interessiert (Kelten…), der/die kann sich dran machen und schauen, welche Exponate es gibt, welche in Wikipedia vorhanden sind und welche fehlen.

Netzwerktreffen Wikiwomen Stuttgart

Am Dienstag (9.6.) war das zweite Netzwerktreffen der Wikiwomen Stuttgart.

In der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass die meisten der acht Frauen bisher nur wenig Erfahrungen in Wikipedia hatten. Daher wurde kurz nochmal der Visual Editor dargestellt, dann aber auch der Quelltext der Artikel. Auch wenn der Visual Editor einfacher zu handhaben ist, so sollte man sich doch auch mit dem Quelltext vertraut machen.
Das Thema der Belegbarkeit wurde angesprochen. Alles, was in Wikipedia veröffentlicht wird, muss woanders bereits veröffentlicht worden sein.
Danach hab ich gezeigt, wie man Bilder in Wikicommons hochlädt und diese in einen Artikel einbaut. Sowohl mit Visual Editor, als auch im Quelltext.
Zum Schluss haben wir uns noch das Autorenportal angeschaut, wo man viele Informationen (auch für Anfängerinnen) nachlesen kann.
Im Anschluss waren doch die meisten Frauen motiviert, weiterhin oder auch erstmals in Wikipedia mitzuarbeiten.
Zur gegenseitigen Unterstützung haben wir die Mail-Adressen ausgetauscht.
Der nächste Termin ist der 7. Juli 2015, wieder von 18 bis 19 Uhr im VHS-Studio Stuttgart, Fritz-Elsas-Straße 46 – 48.
Da wollen wir uns – neben der Beantwortung aktueller Fragen – u.a. die Themen-Portale anschauen.

Isolde Czóbel, Ehefrau des Malers Bela Czobel

Maimaids Bericht:

Hallo,

vielen Dank nochmals für das interessante Seminar in Bad Urach letztes Wochenende!

Nachdem ich die ursprüngliche Person, eine Ärztin aus unserer Familie, nun mangels genauer Daten immer noch nicht einstellen konnte, habe ich mir heute einfach mal eine andere tolle Frau aus dem Netz gefischt.

Sie heißt Isolde Czóbel und war u.a. die Ehefrau des „bekannteren“ Malers Béla Czóbel, der natürlich schon in Wikipedia war, und Mutter einer berühmten Tänzerin (Lisa Czóbel), die ich auch noch einstellen möchte.

Leider war die Datenlage sehr schlecht und ich konnte außer bei wikis keine guten Belege finden. Sie war aber schon auf einigen Seiten erwähnt, dahin habe ich sie überall verlinkt.

Auch mit der richtigen Angabe der Weblinks habe ich noch Probleme und könnte Nachhilfe brauchen. Darf man z.B. Seiten auf ungarisch angeben?

Bin deshalb sehr gespannt, ob die Seite bleibt!

Es wäre sehr lieb, wenn Ihr mit mir gemeinsam diese Seite im Auge behalten würdet (und natürlich verbessern).

Das könnt Ihr gerne in den Blog stellen.

Mein nächster Versuch ist dann -außer ihrer Tochter- Isoldes Kollegin Maria Steudel.

Danke für jegliche Hilfe und Rückmeldungen!

Liebe Grüße aus Ulm

Maimaid

Bad Urach, Zitierregeln

liebe wiki-weiblich-women,
das wochenende auf der alb war richtig beflügelnd. es war wohltuend erleben zu können, wie sehr wir einander stärken und befähigen und selbst wellen von (technik/löschantrags)frust gemeinsam und eigenständig bewältigen, um frauengeschichte(n) und weibliche werte in die wiki einzupflegen.

das problem mit der kategorie „frauenrechtler“ habe ich bei anna blum im fließtext integriert.

bei korrekturen in bestehenden texten bleibt mir die frage offen, ob es überhaupt zitierregeln gibt, manche artikel sind in sich ohne logik – weder chronologisch, noch alphabetisch mit springenden vor- und nachnamen. weiss hierzu eine bescheid?

zur idee vom wiki-maraton für den tag der frauenarchive am 11. mai 2016 hat Boule de Neige am rande angemerkt, dass dies eine etwas (kampf)sportlich benennung sei und eine andere schöner wäre, etwa wiki-party. dem schließe ich mich an.

viele grüße aus der kurpfalz
Hilde 1903

Wikipedia wird weiblich! Seminar in Bad Urach

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„Das ist so ein Checker“, hörte man während des Seminars oft im Haus auf der Alb. In Wikipedia scheint es genügend „Checker“ zu geben, um damit ein ganzes Schwimmbad zu füllen. Was ist ein Checker? Das Wort ist männlich und ein Anglizismus – wie sehr vieles in der Computerwelt. Es bezeichnet die Nutzer, die besonders gut mit der Online-Enzyklopädie umgehen können und das auch zeigen. Sie erschienen wie aus dem Nichts, nachdem die Wikipedia-Artikel der Teilnehmerinnen am Seminar „Wikipedia wird weiblich“ hochgeladen wurden.

Das ist nun aber ein wenig vorgegriffen. Man sollte immer am Anfang anfangen, daher: Freitag, 20. März 2015, 25 optimistische Teilnehmerinnen treffen in Bad Urach im Haus auf der Alb ein, damit Wikipedia endlich weiblicher wird. Die gegenseitige Vorstellung erfolgte mit den Benutzerinnennamen, dann wurden vorbereitete Frauenbiografien gewählt, die im weiteren Verlauf des Seminars in die Wikipedia gestellt werden sollten. Auch dieser Blog sonnte sich im Rampenlicht, bevor jedes Licht erlosch und der nächste Tag anbrach.

Mit einer breiten Einführung von Wikipedia begann der Samstag. Was ist das eigentlich, dieses Wikipedia? (Gute Frage, oder? Die Antwort: schnelle Enzyklopädie. „Wiki“ ist hawaiianisch für „schnell“ und „pedia“ kommt vom englischen „encylopedia“.) Wie viele Frauen gibt es in Wikipedia? (Wenige. Sehr wenige.) Warum ist das nicht in Ordnung (die Perspektive von 50% der Bevölkerung ist kaum repräsentiert in einem Medium, das von 99,999% der Bevölkerung genutzt wird), und warum gibt es so wenig Frauen, die Artikel schreiben? (Die Technik! Die Unsicherheit! Die Gesprächskultur!) Und vor allem: Was können wir tun, um das zu ändern? (Es stellt sich heraus: Einiges.)

Die technische Einführung in die komplexe Artikelerstellung folgte. Nach dem Mittagessen und einer Führung durch den Veranstaltungsort wurde dann mit der Arbeit begonnen. Mit PC und Laptop ausgestattet wurden Artikel auf Word geschrieben, oder auch Änderungen an bestehenden Artikeln durchgeführt, und die Teilnehmerinnen waren so tief versunken in ihrer Arbeit, dass niemand bemerkte, als es Zeit wurde für Kaffee und Kuchen. Und wenn Essen vergessen wird – das will schon etwas heißen! Nach einer kurzen Lebensmittelpause wurde dann auch fleißig weitergearbeitet. Am Ende des Tages waren mehr als zehn neue Artikel online.

Sonntag drehte sich dann alles um die Frage: Wie machen wir weiter? Aber auch auf diese Frage wurden schnell Antworten gefunden. Diese alle einzeln aufzuzählen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, daher an dieser Stelle nur so viel: Wenn alles läuft, wie es geplant ist, dann wird Wikipedia zweifellos weiblich.

Zum Schluss wurden dann noch am Tag zuvor erstellte Artikel überprüft: Hoffnung auf Sichtung gegen Angst vor Löschung. Ein paar Artikel waren auch tatsächlich schon gesichtet, inzwischen, zwei Tage nach dem Ende des Seminars, auch die Mehrzahl der restlichen. Daher nun das Plädoyer, dem Begriff des „Checkers“ die „Checkerin“ entgegenzustellen: eingedeutschter Anglizismus, weiblich, Substantiv; eine Nutzerin der Wikipedia, die sich gut auskennt und das auch zeigt.

Relevanzcheck durchführen

Ich habe heute mein gewünschtes Thema einem Relevanzcheck unterzogen.

(In das Suchfeld „Wikipedia:Relevanzcheck“ eingeben)

Hier meine Argumente:

Nada Lavrač

Der Artikel über Nada Lavrač ist relevant weil:

  • sie eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen in Slowenien ist
  • sie in Jurys der Europäischen Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) mitarbeitet
  • sie mehrere Bücher über Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen geschrieben hat
  • sie am renommierten Josef Stefan Institut in Ljubljana Professorin für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ist
  • sie viele Auszeichnungen bekommen hat
  • sie an internationalen Projekten arbeitet
  • sie als Gastprofessor in vielen Ländern Vorlesungen hält
  • sie in Deutschland häufig von Kollegen zitiert wird

Ich kann das alles auch belegen.

Ist Nada Lavrač relevant für Wikipedia Deutschland? Danke im Voraus! Herzlichst —NadaZamurovic (Diskussion) 21:17, 17. Mär. 2015 (CET)

Antwort: Mindestens relevant per Autoren-RK: DNB. Frdl. Grüße —GUMPi (Diskussion) 21:26, 17. Mär. 2015 (CET)

So kann ich jetzt meinen Artikel auf der Basis einer Biografievorlage erstellen.

Die Antwort kam übrigens schon nach 9 Minuten!

Mein erstes Mal

Was kann alles schief gehen, wenn man als absolute Anfängerin einen Wikipedia-Artikel schreiben will? Erstaunlich wenig, stellt sich heraus, und man lernt vor allem eins: Es macht süchtig.

Ich hatte mich entschieden, einen in der englischen Wiki schon bestehenden Artikel ins Deutsche zu übersetzen. Leichter gesagt als getan. Schon beim Übersetzen musste ich den Text mehrfach redigieren, weil er im englischen Original teilweise sehr verworren, verwaschen und verwirrend war. Als ich dann mit dem Rohtext zufrieden war, machte ich mich an die Formatierung. Die überraschte mich damit, wie viel automatisiert ist – man muss nur die Überschrift in == Überschrift == setzen, und schon weiß das Programm, dass sie auch ins Inhaltsverzeichnis gehört!

Eine größere Herausforderung stellten die Quellen dar. Aufgrund des Vorurteils, dass in der Wikipedia jede Person alles bearbeiten könne und man ihr dadurch nicht trauen könne, sind korrekte Quellen ein elementarer Bestandteil jedes Artikels. So wie jede Überschrift automatisch ins Inhaltsverzeichnis gezählt wird, wird auch jede Quelle automatisch als Fußnote gesetzt – das ist praktisch. Aber worauf man alles achten muss! Bei Internetquellen den Link setzen, der Seite einen Titel geben, Name der Autorin hinzufügen, Veröffentlichungsdatum angeben, Überprüfungsdatum angeben, wenn möglich mit Abkürzungen arbeiten… Da ich einen bestehenden Artikel übersetzte, könnte man meinen, waren schon die meisten Quellen vorhanden. Hah. Nein. Auch bei Übersetzungsarbeiten besteht Prüfungspflicht, und viele der Internetquellen waren inzwischen nicht mehr vorhanden! Mit ein bisschen Herumgoogelei fanden sich schnell Alternativquellen, aber jede Überprüfung musste einzeln durchgeführt werden.

Nachdem der Quellendschungel dann erfolgreich bezwungen worden war, drückte ich auf „Seite speichern“ und betrachtete stolz das Werk. Gerührt wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Diesen formidablen Artikel hatte ich geschrieben, ganz allein, mit nur wenig Hilfe! Ich war direkt verantwortlich für die Weiterentwicklung desjenigen Portals, das quasi die Hälfte meiner Schulaufsätze im Alleingang schrieb! Ob wohl irgendwo da draußen eine Schülerin der Mittelstufe sitzt und eines Tages meinen Artikel aufrufen wird, um den Inhalt für ein Referat am nächsten Tag zu kopieren? Bei diesem Gedanken geht mir das Herz auf.

Doch halt – meine Augen erspähten eine winzige Randbemerkung oben rechts – „Nicht gesichtet“, stand dort geschrieben. Ich lüge kaum, wenn ich sage, dass ich danach vier Stunden auf meinem Schreibtischstuhl festgeklebt saß und jede Minute die Seite aktualisierte, bis endlich das kleine Schild verschwand. Zufrieden rieb ich mir die Hände. Der Artikel war nun in freier Wildbahn, und Sekunden später wurde er schon verbessert. Ich hatte keine Normdaten angegeben. Nun sind Normdaten einer Person aber scheinbar wichtig, um sie in Nationalbibliotheken finden zu können. Soll mir nur Recht sein. Eine andere Verbesserung erfolgte eine Stunde später, und das ist ein großartiges Gefühl – die Gemeinschaft arbeitet zusammen, um der Menschheit möglichst gute und möglichst gut sortierte Informationen zu präsentieren. Toll. Selbst jetzt würde ich am liebsten den Blog schließen und nachschauen, ob jemand etwas an meinem Artikel verändert hat.

Das ist eigentlich eine gute Idee. Das mache ich jetzt.

 

Laura Siggelkow

Versionsgeschichte

Jeder Wikipediaartikel hat seine Versionsgeschichte, in der aufgelistet wird, wer was wann am Artikel verändert hat. Ihr kommt auf diese Versionsgeschichte, in dem ihr bei dem entsprechenden Artikel den Reiter „Versionsgeschichte“ ankklickt. Da sehr ihr eine zuerst recht verwirrende Liste.Die roten und grünen Zahlen in KLammern zeigen zunächst einmal den Umfang der Änderungen an. Rot heißt: ich hab was weg genommen, grün: ich hab was hinzugefügt. Das fette K heißt: nur Kleinigkeiten wurden verändert. Man kann so also ziemlich schnell erkennen, wo viel verändert wurde
Hinten in Klammern steht eine Kurzbeschreibung, was verändert wurde. Das Kapitel und eine kurze Beschreibung, meistens. Da gibt es ein blaues „rückgängig“. Wenn man darauf klickt, dann kann man genau diese Änderung rückgängig machen. Das sollte man allerdings nur in ganz begründeten Fällen machen.
In der Mitte steht der (Nick)Name desjenigen, der die Änderungen vorgenommen hat. Da kann man drauf klicken, dann erfährt man vielleicht etwas über ihn. Wenn man auf „Beiträge“ hinter dem Namen klickt, erfährt man, welche Beiträge derjenige bereits geliefert hat.

Vor dem Benutzer steht das Datum. Und da sieht man, dass die aktuelleste Version die oberste ist. Will man Versionen vergleichen, dann kann man jeweils bei zwei Versionen einen schwarzen Punkt anklicken, dann „Gewählte Versionen vergleichen“  und auf dem Bildschirm erscheinen beide Versionen nebeneinander. In der neuen Version rechts sind die Wörter, Teichen angeklickt, die verändert wurden. Da muss man sich ein bisschen rein lesen.

Probierts mal aus mit der Versionsgeschichte. Wenn man häufiger in solchen Versionsgeschichten stöbert, dann lernt man Wikipedia viel besser kennen.