Artikel aus der Süddeutschen: Ein Tag im Leben eines Wikipedia-Wächters

Text: kilian-froitzhuber – Illustration: Katharina Bitzl (26.08.2014)

Unser Autor ist Wikipedia-Administrator und kämpft jeden Tag gegen einen Sturm der Irrelevanz an. Weil das umso anstrengender wird, je beliebter die Wikipedia ist, wird häufig einfach gelöscht, anstatt zu diskutieren. Und viele Administratoren suchen sich lieber andere Hobbys und kehren der Enzyklopädie den Rücken.

Die erste Löschung geschieht kurz nach Mitternacht: Der Eintrag des Sängers Nasri Atweh überlebt ganze 62 Sekunden, dann ist er weg. Begründung: „Seiteninhalt war Unsinn“. Kann man nachvollziehen, der Eintrag bestand aus drei Worten: „ER IST HEISS!“

Mehr als 60 Artikelversuchen wird es im Verlaufe des Tages ähnlich ergehen. Sie werden diskussionslos gelöscht. Auch von mir. Hier geht es zum Artikel  

Aus allen Löchern kommt die Irrelevanz. Und irgendjemand muss sie beseitigen.

Autor: Nada Heller

Dozentin an der Frauenakademie Stuttgart

2 Kommentare zu „Artikel aus der Süddeutschen: Ein Tag im Leben eines Wikipedia-Wächters“

  1. Wenn man das liest, hat man den Eindruck, dass alles schnell gelöscht wird. Aber zum Glück lehrt ja auch die Erfahrung: Wenn ich mich an die Vorgaben von Wikipedia halte, habe ich gute Aussichten, dass mein neuer Artikel nicht gelöscht wird. Nach wie vor gibt es unheimlich viele Bereiche, wo es noch Lücken gibt. Nicht nur bei den Kolibri-Arten, sondern auch bei den Frauenbiografien!

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  2. Aber der Artikel macht einem eigentlich auch Mut. Wenn man keine Werbung machen will und Mist schreibt, dann hat man eigentlich schon große Chancen, dass man in Wikipedia drin bleibt. Wenn so viele Leute so viel Unsinn verzapfen.

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